Schon seit vielen Jahren verbindet den Landkreis Osnabrück eine enge Partnerschaft mit dem Landkreis Olsztyn (Allenstein) im Nordosten Polens. Beleg dafür sind nicht zuletzt entsprechende Städtepartnerschaften der kreisangehörigen Kommunen, die die deutsch-polnischen Freundschaftsbande zum Ausdruck bringen. Die Absichtserklärung für eine solche Partnerschaft unterzeichneten nun auch die Gemeinden Bad Laer und Dywity.
Mitte April durfte das Sole-Heilbad Bad Laer eine Delegetion aus dem 12.000 Einwohner zählenden Dywity willkommen heißen. Während eines mehrtägigen Kennenlernbesuchs erhielten die Vertreter des in der Masurischen Seenplatte liegenden Ortes einen umfangreichen Einblick in das Leben Bad Laers.
Gemeinsam widmete man sich sowohl den Bereichen Bildung und Soziales als auch Wirtschaft und Tourismus. Besuche von Schul- und Sportstätten in Bad Laer sowie eines Kindergartens standen daher ebenso auf der Tagesordnung wie die Besichtigung des örtlichen Kurmittelhauses SoleVital. Auch die weitere tourismusrelevante Infrastruktur wie der örtliche Kurpark und historische Sehenswürdigkeiten wurden genauestens in Augenschein genommen – immer begleitet von informativen Einblicken und Vorträgen.
Thematisch passend fügte sich auch die Teilnahme der Delegation an einer Betriebsbesichtigung des örtlichen Landmaschinenherstellers B. Strautmann & Söhne GmbH ein, der über Produktionsstätten in Polen verfügt.
Vorbereitet worden war der Besuch von der Initiative „Partnerschaftsverein Dywity – Bad Laer“ und der Gemeinde Bad Laer.
Zum Abschluss des Besuchs empfingen die Mitglieder des Bad Laerer Verwaltungsausschusses sowie politische Vertreterinnen und Vertreter der Kreis- und Gemeindeebene ihre polnischen Gäste zum gemeinsamen Abendessen. Beim Genuss von lokalen Spezialitäten wie Spargel, Schinken und Kartoffeln konnten die Gespräche der beidseitigen Delegationsmitglieder vertieft werden. Zwei Start-up-Unternehmer aus Polen berichteten bei dieser Gelegenheit von ihren Unternehmungen.
Die gemeinsame Unterzeichnung einer Absichtserklärung durch den Ersten Sekretär der Gemeinde Dywity, Waldemar Szydlik, und den Bad Laerer Bürgermeister Tobias Avermann, der auch Landrätin Anna Kebschull und Landrat Andrej Abaco beiwohnten, bildete den Höhepunkt des Besuchs. Sie brachte das gemeinsame Ziel zu Papier, die im Rahmen des ersten Kennenlernbesuches begonnenen freundschaftlichen Kontakte weiter zu festigen und intensivieren.
Im Fokus einer zukünftigen Partnerschaft zwischen den Gemeinden Dywity und Bad Laer könnte der vielseitige Austausch insbesondere in den Bereichen Wirtschaft, Tourismus, Umwelt, Bildung und Kultur stehen. Hierfür sollen nun nicht nur die Kontakte der Kommunen, sondern auch verschiedener örtlicher Vereine und Initiativen angestrebt werden. Auf diese Weise wollen die Gemeinden Dywity und Bad Laer einen aktiven Beitrag zur deutsch-polnischen Partnerschaft leisten.
Der polnische Landrat Abako hob die guten Erfahrungen und tiefen Freundschaften anderer bereits bestehender Partnerschaften zwischen Kommunen in den Landkreisen Olsztyn und Osnabrück hervor. Er sehe sehr viele Chancen für beide Seiten: „Bad Laer und Dywity können von dem freundschaftlichen Miteinander nur profitieren.“ In Anlehnung an den in Olsztyn zu Beginn des 16. Jahrhundert wirkenden Nikolaus Kopernikus verwies er darauf, wie wichtig es sei, „die Sonne im Blick zu haben und die Beweglichkeit der Erde zu nutzen.“
Landrätin Anna Kebschull ergänzte: „Auch dies führt uns der Krieg in der Ukraine vor Augen - wie groß die Bedeutung der Stärkung von Europa und enge Partnerschaft gerade auf der direkten, der kommunalen Ebene, ist.
Der Erste Sekretär der Gemeinde Dywity, Waldemar Szydlik, und der Bad Laerer Bürgermeister Tobias Avermann besiegelten die gemeinsame Erklärung und die neue Freundschaft der Gemeinden per Handschlag.
Bürgermeister Avermann beeindruckte das Interesse an allen Bereichen und Themenfeldern der Gemeinde Bad Laer: „Die Delegationsmitglieder haben jede Möglichkeit zum herzlichen und interessierten Austausch genutzt und es gibt erstaunlich viele Parallelen zwischen Dywity und Bad Laer. Meine Neugier auf die Menschen und die Gemeinschaft in Dywity ist nochmal gewachsen.“ Sein Dank galt vor allem auch der Initiative und organisatorischen Unterstützung der Bad Laerer Ratsfrau Malgorzata Eichholz-Maj und Natalia Mönter, die quasi „rund um die Uhr“ als Ansprechpartnerinnen für die Delegation zur Verfügung gestanden hätten.
Wenngleich kurzfristig auch noch nicht jeder Wunsch erfüllt werden konnte: So muss und wird das Delegationsmitglied Krzysztof Kulas, der großes Interesse an Allem rund um die Freiwillige Feuerwehr Bad Laer hatte, wohl noch einmal wiederkommen, um seinen Bad Laerer Kollegen und dessen Feuerwehrfahrzeuge kennenlernen zu können, so das Ratsmitglied und Hauptbrandmeister von Dywity augenzwinkernd und voller Vorfreude auf den nächsten Besuch.
Waldemar Szydlik, Erster Sekretär übermittelte zudem herzliche Grüße des kurzfristig erkrankten und damit leider verhinderten Bürgermeisters von Dywity, Herrn Daniel Zadworny und bekräftigte den Wunsch der polnischen Gemeinde zum freundschaftlichem Austausch zu dem „durch diesen gelungenen Besuch mehr als ein guter Grundstein gelegt wurde.“
