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Neuer Anstrich für Bad Laerer Geschichte: Der „Notbrunnen“ wird restauriert

Am Südrand des Paulbrinks, nur wenige Meter entfernt von der Piepsteinloggia, die im Zuge der Ortskernsanierung entstanden ist, weist eine kunstvoll verzierte Holzverschalung auf eine historische Besonderheit Laers hin, den ehemaligen Notbrunnen. Als beliebtes Fotomotiv ziert das geschichtsträchtige Holzbildnis Postkarten und Prospekte. Doch an dem Denkmal nagt der Zahn der Zeit – morsches Holz und abblätternde Farbe sind die Folge. Damit das Kunstwerk bald wieder in altem Glanz erstrahlt, lässt es die Gemeinde nun umfangreich restaurieren.

Am Paulbrink, wo heute die umgangssprachlich als Notbrunnen bekannte Holzarbeit zu finden ist, wurde im Jahre 1839 der örtliche Dorfbrunnen zum Notbrunnen ausgebaut für den Fall eines Feuerausbruchs. Die Arbeiten erfolgten unter dem nachhaltigen Eindruck der großen Feuersbrunst von 1767, die als „Roter Hahn“ in die Geschichte einging. Blitzartig hatte sie die aus Holz und Lehm gefertigten Bauten im Ort erfasst und so fast das halbe Dorf niedergebrannt.

Der daraufhin gefertigte Notbrunnen hatte die Form eines großen, offenen Wasserbeckens, zu dem eine Steintreppe hinunterführte. Läutete die Brandglocke vom Kirchturm, kamen die Bewohner mit ihren ledernen Feuereimern und Brandhaken zum Brunnen, um mit der bis zum Brandherd reichenden Kette aus gefüllten Eimern das entstandene Feuer zu löschen wie einst in Schillers „Glocke": „Durch der Hände lange Kette fliegt der Eimer hoch im Bogen.“

Doch den Notbrunnen zeichnete ein weiteres, oberirdisch unsichtbares Geheimnis aus: Ein 1,20 m hoher Stollengang führte vom Brunnen bis zur Kirchhofsburg. Dieser Gang war jedoch bereits vor dem Ausbau des Notbrunnens geschaffen worden. Er wurde schon im Mittelalter bei Trinkwasserknappheit und feindlicher Belagerung dazu genutzt, ungesehen an der Süßwasserquelle am Paulbrink Wasser für die geschützt liegende Kirchhofsburg zu beschaffen. So konnte man trotz geschlossener Tore die Trinkwasserversorgung sicherstellen.

An diesen ehemaligen Dorfbrunnen erinnert übrigens der ebenfalls im Zuge der Ortskernsanierung neuerrichtete Brunnen in der Piepsteinloggia.

Um weiterhin der wechselhaften Geschichte Bad Laers und dem Erfindungsreichtum seiner Bewohnerinnen und Bewohner Rechnung zu tragen, werden die Schnitzarbeiten und Bemalungen an der heutigen Notbrunnen-Verschalung jetzt durch die von der Gemeinde beauftragten Restaurierungswerkstatt Josef Eichholz aufgearbeitet.

Aufwendig verzierter Brunnen bei schönem Wetter am Tag