29 Baulose mit 11.000 Glasfaseranschlüssen mit einer Trassenlänge von rund 1.700 Kilometer Länge: Dies sind die zentralen Daten der aktuellen Stufe des Breitbandausbaus im Landkreis Osnabrück. Ein Baustein davon sind die Arbeiten in Bad Rothenfelde, Bad Laer und Dissen: Dort erfolgte jetzt der erste Spatenstich für den Anschluss von knapp 170 Adressen.
Beim schnellen Internet waren ländliche Gebiete in der Vergangenheit häufig benachteiligt worden. Um dieses Ungleichgewicht zu beheben treibt der Landkreis Osnabrück den Breitbandausbau voran. In den drei Kommunen des Südkreises werden 26 Kilometer Glasfasertrasse verlegt. Davon profitieren Adressen im Süden von Bad Rothenfelde, im Süden von Dissen sowie im Osten von Bad Laer. Das Netz wird von der Landkreis-Tochtergesellschaft TELKOS GmbH gebaut. Dabei erfolgen die Arbeiten vor allem in ländlichen Bereichen und ermöglichen den Anschluss von Privathaushalten – aber nicht nur. Auch Landwirtschaft und Unternehmen, darunter im Gewerbegebiet Bad Laer-Ost, profitieren von dem Ausbau.
Dirk Holtgrewe, Geschäftsführer der TELKOS, freut sich, dass der ländliche Raum beim Breitbandausbau deutlich aufholt. Der Landkreis Osnabrück gleiche in enger Abstimmung mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden aus, dass sich private Telekommunikationsanbieter in der Vergangenheit aus wirtschaftlichen Gründen nicht engagiert hätten. „Durch die erfolgreiche Abwicklung mehrerer Baulose in Zusammenarbeit mit Netzbetreiber und ausführendem Unternehmen haben wir viel Erfahrung gesammelt. Diese kommt uns beim weiteren Breitbandausbau im gesamten Landkreis Osnabrück zugute“, sagte Holtgrewe.
Vermarktung startet am 1. September 2022
In Bad Rothenfelde, Bad Laer und Dissen werden die Arbeiten voraussichtlich im ersten Quartal 2023 abgeschlossen. Kooperationspartner des Landkreises ist die GVG Glasfaser GmbH. Über den Netzbetreiber können Interessenten künftig bei der Marke „teranet“ schnelle Internetanschlüsse als auch Telefonie und Fernsehen buchen. Die Vermarktung startet am 1. September. Die Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Kiel hatte bei der europaweiten Ausschreibung für die anstehenden Ausbaustufen das attraktivste Angebot abgegeben. Die GVG Glasfaser GmbH hat sich auf die digitale Infrastruktur spezialisiert: Dabei handelt es sich um die sogenannte fibre-to-the-home-Technik, kurz FTTH. Bei dieser Vorgehensweise wird die Glasfaser bis direkt ins Haus oder Unternehmen verlegt, so dass die Internetnutzung völlig unabhängig vom herkömmlichen Telefonnetz auf Basis veralteter Kupferleitungen läuft.
Der Breitbandausbau wird vom Bund mit 50 Prozent und vom Land Niedersachsen mit 25 Prozent gefördert. Die restlichen 25 Prozent trägt der Landkreis Osnabrück bei. Bis 2025 sollen die „weißen Flecken“ – also besonders schlecht versorgte Gebiete mit verfügbaren Bandbreiten von weniger als 30 Mbit pro Sekunde – im Landkreis beseitigt sein.